BRÜSSEL. Die Gehälter aller EU-Bediensteten, von den Kommissaren über die Abgeordneten bis zu den Beamten, werden innerhalb eines halben Jahres zum zweiten Mal erhöht. Diesmal rückwirkend zum 1. Juli 2022. Es gibt sieben Prozent mehr. Diese wird mit der Steigerung um 2,4 Prozent verrechnet, die es Mitte des vergangenen Jahres rückwirkend zum 1. Januar gegeben hatte. Begründung: Höhere Lebenshaltungskosten.
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen durchbricht beim Grundgehalt jetzt erstmals die Schallmauer von 30.000 Euro pro Monat. Ihr Einkommen liegt nun bei knapp 36.000 Euro. Es setzt sich aus 31.250 Euro Grundgehalt und einer steuerfreien Auslandszulage zusammen.
EU-Abgeordnete kassieren erstmals fünfstellig
Die anderen EU-Kommissare freuen sich über 1.667 Euro monatlich mehr Geld und bekommen nun 25.475 Euro plus Auslandszulage. Auch die Diäten der EU-Abgeordneten steigen kräftig. Die 705 Parlamentarier erhalten beim Grundgehalt nun fast 700 Euro mehr als 2021 und kassieren mit 10.495 Euro im Monat erstmals ein fünfstelliges Monatsgehalt. Hinzu kommen Sitzungsgelder und weitere Zulagen.
Deutschland ist größter Nettozahler des EU-Haushalts und leistet inzwischen mit 48,6 Prozent die Hälfte aller Beiträge. Der Staatenbund hat 27 Mitgliedsländer. Das Vertrauen in die seit 2019 von von der Leyen geführte EU ist unter den Deutschen zuletzt um weitere sieben Punkte auf 31 Prozent gesunken. (fh)